Reisende auf einem Bein : Zum Hinken im Werk Rose Ausländers und Herta Müllers / P. Bozzi. - In: DANUBIANA CARPATHICA. - ISSN 1863-9887. - 56:9(2017), pp. 61-81.

Reisende auf einem Bein : Zum Hinken im Werk Rose Ausländers und Herta Müllers

P. Bozzi
2017

Abstract

Nähe und Fremdheit, Heimat und Auswanderung beziehen sich bei Rose Ausländer und Herta Müller mehrfach und meist in Paradoxa aufeinander. Beide Autorinnen erkunden in ihrem Werk ein mehr als raumzeitliches Unzuhause und die Geschichte vergeblicher, aber unaufgebbarer Versuche, Herkunft und damit die eigene Vergangenheit zu erinnern. Ankunftslosigkeit ist somit eigentümliche Signatur der dargestellten Wanderungen bzw. Über-Setzungen wie der angebotenen Lektüren. Die paradoxe Struktur des Hinkens, die wiederum auf den paradoxen Bezug des hinkenden Körpers zum Raum verweist (Lyotard), läuft hier gegen die Ordnung an, indem das Terrain wiederholt sondiert wird, dabei kein Gleichmaß, sondern ein „Unmaß“ verrät: Die ewige Reise „auf einem Bein“ ist bei Ausländer wie bei Müller ein Wider-die-Ordnung-Schieflaufen und als solches die einzige den Wahrnehmungen und Erfahrungen adäquate (Lebens)form. Hier, wo die Brüche und Widersprüche zum Ausdruck gebracht werden, eröffnen sich literarische Perspektiven aus der Position der ‚Minorität’.
Nähe, Fremdheit, Heimat, Auswanderung, Hinken, Unmaß, Minorität
Settore L-LIN/13 - Letteratura Tedesca
2017
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