Überleben und Zeugenschaft ziehen sich wie ein roter Faden durch Grete Weils Gesamtwerk hindurch. Die deutsch-jüdische Schriftstellerin (1906-1999) bettet auf eine lyrische und zugleich schonungslose Weise die eigenen autobiographischen Erlebnisse als Shoah-Überlebende in größere Diskurse ein, indem sie den Rückgriff auf den griechischen Mythos (Meine Schwester Antigone, 1980) und auf die Bibel (Der Brautpreis, 1988) mit der Reflexion über die deutsche und europäische Vergangenheit und Gegenwart verflicht, unter anderem auch mit Bezug auf die Genderfrage und auf den RAF-Terrorismus, auf die Shoah und auf die eigene prekäre Identität als deutsch-jüdische Schriftstellerin (vgl. auch Generationen, 1983, und die Autobiographie Leb ich denn, wenn andere leben, 1998). Nach einer Erörterung der entworfenen Problemkonstellation widmet sich der Beitrag dem frühen Roman Tramhalte Beethovenstraat (1963), in dem durch eine erzählerisch raffinierte Struktur die problematische Darstellung der Shoah und die Unmöglichkeit ihrer „Bewältigung“ bei den Überlebenden gerade aus der verfremdeten Perspektive des deutschen Schriftstellers Andreas thematisiert werden.

Grete Weils Zeugenschaft am Beispiel des Romans "Tramhalte Beethovenstraat" / M. Castellari - In: Erzählen müssen, um zu überwinden : literatura y supervivencia / [a cura di] M. Siguan. - Barcelona : sge, 2009. - ISBN 9788447710454. - pp. 73-84 (( Intervento presentato al 4. convegno Erzählen müssen, um zu überwinden : literatura y supervivencia tenutosi a Sitges (España) nel 2007.

Grete Weils Zeugenschaft am Beispiel des Romans "Tramhalte Beethovenstraat"

M. Castellari
Primo
2009

Abstract

Überleben und Zeugenschaft ziehen sich wie ein roter Faden durch Grete Weils Gesamtwerk hindurch. Die deutsch-jüdische Schriftstellerin (1906-1999) bettet auf eine lyrische und zugleich schonungslose Weise die eigenen autobiographischen Erlebnisse als Shoah-Überlebende in größere Diskurse ein, indem sie den Rückgriff auf den griechischen Mythos (Meine Schwester Antigone, 1980) und auf die Bibel (Der Brautpreis, 1988) mit der Reflexion über die deutsche und europäische Vergangenheit und Gegenwart verflicht, unter anderem auch mit Bezug auf die Genderfrage und auf den RAF-Terrorismus, auf die Shoah und auf die eigene prekäre Identität als deutsch-jüdische Schriftstellerin (vgl. auch Generationen, 1983, und die Autobiographie Leb ich denn, wenn andere leben, 1998). Nach einer Erörterung der entworfenen Problemkonstellation widmet sich der Beitrag dem frühen Roman Tramhalte Beethovenstraat (1963), in dem durch eine erzählerisch raffinierte Struktur die problematische Darstellung der Shoah und die Unmöglichkeit ihrer „Bewältigung“ bei den Überlebenden gerade aus der verfremdeten Perspektive des deutschen Schriftstellers Andreas thematisiert werden.
G. Weil ; Tramhalte Beethovenstraat ; Shoah ; testimonianza
Settore L-LIN/13 - Letteratura Tedesca
2009
Sociedad Goethe en España
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