Der Beitrag geht der besonderen intertextuellen Beschaffenheit von Grete Weils Roman Meine Schwester Antigone nach, in dem auf eine in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur einzigartige Weise erst eine autobiographisch fundierte Arbeit am Mythos die Darstellung der eigenen Shoah-Erlebnisse ermöglicht. Die verschiedenen intertextuellen Verfahren (Zitat, Bearbeitung, „Mythenkorrektur“, Rekurs auf die Antike durch moderne Vermittler wie z.B. Friedrich Hölderlin, Dokumentarismus usw.) werden in ihrer komplexen Vernetzung und im Hinblick auf die vielschichtige Erzählstruktur des Romans sowie auf dessen Thematik erläutert. Es wird auf diese Weise gezeigt, wie trotz der kühlen Aufnahme bei der offiziellen Germanistik Weils anspruchsvolle Verschachtelung von reger Antikerezeption, unverblümtem Selbstbildnis und scharfer Reflexion über die deutsche Gegenwart aus der Perspektive der Altwerdenden durchaus einen Platz im zeitgenössischen literarischen Kanon für sich beanspruchen kann.

Nicht mitzulieben, mitzuhassen bin ich da, Mythenkorrektur, Autobiographie und Darstellung der Shoah in Grete Weils Roman Meine Schwester Antigone / M. Castellari. - In: STUDIA THEODISCA. - ISSN 1593-2478. - XIV:(2007), pp. 55-72.

Nicht mitzulieben, mitzuhassen bin ich da, Mythenkorrektur, Autobiographie und Darstellung der Shoah in Grete Weils Roman Meine Schwester Antigone

M. Castellari
Primo
2007

Abstract

Der Beitrag geht der besonderen intertextuellen Beschaffenheit von Grete Weils Roman Meine Schwester Antigone nach, in dem auf eine in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur einzigartige Weise erst eine autobiographisch fundierte Arbeit am Mythos die Darstellung der eigenen Shoah-Erlebnisse ermöglicht. Die verschiedenen intertextuellen Verfahren (Zitat, Bearbeitung, „Mythenkorrektur“, Rekurs auf die Antike durch moderne Vermittler wie z.B. Friedrich Hölderlin, Dokumentarismus usw.) werden in ihrer komplexen Vernetzung und im Hinblick auf die vielschichtige Erzählstruktur des Romans sowie auf dessen Thematik erläutert. Es wird auf diese Weise gezeigt, wie trotz der kühlen Aufnahme bei der offiziellen Germanistik Weils anspruchsvolle Verschachtelung von reger Antikerezeption, unverblümtem Selbstbildnis und scharfer Reflexion über die deutsche Gegenwart aus der Perspektive der Altwerdenden durchaus einen Platz im zeitgenössischen literarischen Kanon für sich beanspruchen kann.
Grete Weil ; Meine Schwester Antigone ; Antigone ; Mythenkorrektur ; Intertextualität ; Shoah ; Autobiographie
Settore L-LIN/13 - Letteratura Tedesca
2007
Article (author)
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