Nach Angaben des italienischen Amtes für Statistik „Istat“ (Istat 2012) wies Italien 2011 seit langem wieder einen negativen Migrationsaldo auf. Die neuen Zuwanderer kommen häufig aus den wohlhabenderen Regionen Nord- und Mittelitaliens. Für einige der neuen Mobilen könnte es eine freiwillige Entscheidung sein, z. B. um einem gewissen Provinzialismus zu entkommen. Für andere insbesondere aus den südlichen Regionen stellt die Mobilität aufgrund der mangelnden Chancen im Herkunftsgebiet immer noch eine Art Zwang dar.Diese neuen mobilen jungen Menschen erleben die Auswanderung einerseits als Zwang, weil sie in ihren Herkunftsländern kaum Chancen sehen; zugleich aber – und das gilt besonders für diejenigen, die aus den italienischen Wohlstandsgebieten kommen – ist die Emigration eine freie Entscheidung, um einem gewissen Provinzialismus und der Sozialkontrolle durch die Familie zu entkommen. Ausgehend von diesen wirtschaftlichen und sozialen Prämissen werden in diesem Beitrag sprachbiographische Erzählungen von jungen ital. Migrantinnen (25-35 Jahre) gesammelt und mit der Methode der ethnogr. Gesprächsanalyse untersucht.
Sprachlernbiographien der neueren italienischen Emigration nach Deutschland in der Krisenzeit : am Beispiel von Reportagen und Interviews / M. Brambilla, M. Costa. ((Intervento presentato al convegno Sprach(lern)biographien tenutosi a Bologna nel 2013.
Sprachlernbiographien der neueren italienischen Emigration nach Deutschland in der Krisenzeit : am Beispiel von Reportagen und Interviews
M. Brambilla;
2013
Abstract
Nach Angaben des italienischen Amtes für Statistik „Istat“ (Istat 2012) wies Italien 2011 seit langem wieder einen negativen Migrationsaldo auf. Die neuen Zuwanderer kommen häufig aus den wohlhabenderen Regionen Nord- und Mittelitaliens. Für einige der neuen Mobilen könnte es eine freiwillige Entscheidung sein, z. B. um einem gewissen Provinzialismus zu entkommen. Für andere insbesondere aus den südlichen Regionen stellt die Mobilität aufgrund der mangelnden Chancen im Herkunftsgebiet immer noch eine Art Zwang dar.Diese neuen mobilen jungen Menschen erleben die Auswanderung einerseits als Zwang, weil sie in ihren Herkunftsländern kaum Chancen sehen; zugleich aber – und das gilt besonders für diejenigen, die aus den italienischen Wohlstandsgebieten kommen – ist die Emigration eine freie Entscheidung, um einem gewissen Provinzialismus und der Sozialkontrolle durch die Familie zu entkommen. Ausgehend von diesen wirtschaftlichen und sozialen Prämissen werden in diesem Beitrag sprachbiographische Erzählungen von jungen ital. Migrantinnen (25-35 Jahre) gesammelt und mit der Methode der ethnogr. Gesprächsanalyse untersucht.Pubblicazioni consigliate
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